Referent:innen 2024

Christian von Aster

Als literarischer Hedonist, Genregrenzensaboteur sowie Adoptivautor der frühen Gothicszene ist Christian von Aster seit mehr als zwanzig Jahren nicht nur quasi Inventar des pfingstlichen Leipzig, sondern als hoch enthusiasmierter Freund der freien Künste auch stets für eine Überraschung gut.

Wobei man ihm tatsächlich auch nachsagt, bisweilen redlich unterhaltsam zu sein.

https://www.herrvonaster.de

Lesung – Freitag Block 3

Schnitter, Gevatter und Sensenmann: Allerlei Geschichten vom Tod

Wenn man diesen Erzählband aufschlägt, um sich dem Tod mithilfe von Christian von Asters Erzählungen anzunähern, spürt man schnell, wie sich der Herr Autor mit jeder Geschichte auf einen neuen Tanz einlässt, um ihren Rhythmus, ihren Herzschlag zu erspüren und dem Thema in jeder von ihnen einen neuen Raum zu eröffnen. Am Ende stehen fünfzehn Texte, die, mal von der Tätigkeit des Autoren als Trauerredner, mal von der als Satiriker geprägt, zwischen Zärtlichkeit, Poesie, schwarzem Humor und dem Unaussprechlichen immer in Zwiesprache mit der mystisch morbiden Symbol- und Formensprache der Illustrationen treten, die Maximiliane Spieß eigens für diese Sammlung erstellt hat. Und so ist dieses Buch am Ende nicht weniger als ein ebenso vielseitiger wie vergnüglicher Spaziergang mit dem Tod…

Lydia Benecke

Der Arbeitsschwerpunkt von Kriminalpsychologin Lydia Benecke liegt im Bereich der Gewalt- und Sexualstraftaten. Ehrenamtlich engagiert sie sich seit ihrer Zeit als Studentin in der "Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften" (GWUP), wobei sie beispielsweise vermeintlich übernatürliche Phänomene oder Verschwörungsnarrative mithilfe psychologischer Erklärungsmodelle dekonstruiert.

Außerdem klärt sie über die moderne wissenschaftliche Sicht bezogen auf ungewöhnliche sexuelle Vorlieben („Paraphilien“) auf und ist in diesem Zusammenhang seit mehr als einem Jahrzehnt ehrenamtlich die Jugendschutzbeauftragte des gemeinnützigen Vereins SMJG.

Neben fachspezifischen Fortbildungen, die sie u. a. für die Polizei durchführt, ist sie auch im Sinne moderner Wissenschaftskommunikation als kriminalpsychologische Bestsellerautorin und Vortragende für ein breites Publikum tätig.

https://www.lydiabenecke.de

Vortrag 1 – Freitag Block 4

Psychologische Gedanken zum Thema

 

Vortrag 2 – Samstag Block 5

Von der Pathologisierung zu Entstigmatisierung: Das schwierige Verhätlnis der Wissenschaft zur Sexualität

 

Vortrag 3 – Samstag Block 7

Böse sind immer die anderen

 

Vortrag 4 – Samstag Block 8

Kriminalpsychologische Erklärungsansätze

Jörg Buttgereit

„Jörg Buttgereit ist, das lässt sich wohl ohne Übertreibung behaupten, eine lebende Legende. Wenn man nach dem Genre fragt, in dem Buttgereit sein legendäres Unwesen treibt, wird die Sache aber schon schwieriger. Nicht nur, dass er im Bereich Film, Theater, Hörspiel, Comic und Filmkritik tätig ist – Buttgereit unterwandert gern die Erwartungen, die man gemeinhin an Genres stellt und kreiert sich seine eigenen. Gemein ist seinen Werken jedenfalls das Interesse an jenen seelischen Abgründen, die von der Gesellschaft gern verdrängt, geächtet oder gefürchtet werden.“

– Oliver Stangl, ray Filmmagazin

Vortrag – Freitag Block 3

Papiploitation

Wer ist der dicke Mann auf dem Schallplattencover von „die ärzte“? - „Erich Buttgereit, Bierbauch und Männerbusen, einst Bierfahrer, im Unterhemd vorm Fernseher, im Sessel, schlafend, essend, sich über die Lautstärke von Musik beschwerend. Erich Buttgereit rafft nicht, daß sein Sohn Jörg ihn mit versteckter Kamera filmt. „Was soll denn die rote Lampe?" - „Ach, nichts, wir prüfen nur den Belichtungsmesser. MEIN PAPI war ein heimlich gefilmter Kult-Kurzfilm im Berlin der Achtziger, und Jörg Buttgereit fühlte innere Genugtuung, wenn sich das Publikum in den Punk-Clubs johlend über seinen Vater amüsierte, ohne daß der irgend etwas ahnte. MEIN PAPI ist bitterböse und zynisch, Rache und Abrechnung, diffamierend. Aber es wäre kein „typischer Buttgereit", wenn da nicht doch auch Schmerz durchschimmern würde.“ schrieb die Filmjournalistin Annette Kilzer.

In seinem bebilderten Vortrag präsentiert Jörg Buttgereit seinen 8 minütigen Kultfilm als eine Form exploitativer Trauerarbeit und erzählt, wie es sein Papi 2020 posthum auf das Cover der Vinyl-Single „Morgens Pauken“ von „die ärzte“ schaffte.

Disciplinarian Madame Charlotte

Seit nunmehr zwei Dekaden dreht sich die Erde um sie.

Zumindest für einen kleinen Teil ausgewählter Personen, die sie als Femme fatale der bizarren Erotik in den bekanntesten BDSM Tempeln Europas oder in ihrem eigenen Studio The Sanctum in ihrer Heimatstadt Hannover, erleben durften.

Madame Charlotte ist eine der wenigen deutschen Prodommes, die in der berüchtigten Pandoras Box in New York City tätig waren und den Status der OWK Staatsbürgerschaft erlangten.

Neben dem Studioalltag widmet sie sich aktuell vermehrt dem Coaching von Paaren zur alternativen sexuellen Lebensgestaltung und vermittelt Skills für Sessions.

Zudem führt sie Aus- und Weiterbildung bzw Supervision des Nachwuchses im Rahmen der Social Sanctum Akademie durch.

Vortrag – Freitag Block 4

Aus der Praxis einer Domina

Asphyx, also die Unterversorgung des Hirns durch Sauerstoff, wird dazu eingesetzt um die sexuelle Lust zu steigern und den Höhepunkt intensiver zu erleben. Das kann mit einem Fahrradschlauch, einer einfachen Schlinge, oder Atemreduktionsmasken, Folie und Tüten sowie Anzügen erfolgen. Der Vortrag gibt einen Einblick in zwei dokumentierte Fallbeispiele, bei denen die Unterversorgung des Hirns mit Sauerstoff final zum Tode führte. Der spektakulärste Fall ereignete sich 2012 im belgischen Brecht, als Mistress Lukrezia während einer Asphyxsession unabsichtlich den britischen Motorsportchef Robin Mortimer tötete und später wegen Totschlags verurteilt wurde.

2015 kam es im österreichischen Wien zu einer Session mit Todesfolge, als ein Kunde die unerfahrene Prostituierte Pamela F um Atemreduktion durch Strangulation in einem Hotelzimmer bat. Auch sie wurde wegen schwerer Körperverletzung mit Todesfolge verurteilt. Eines hatten beide Kunden gemeinsam: sie waren sehr erfahren und hatten das Verlangen nach einem immer größeren Kick.

…beide Dominas haben ebenfalls eine Gemeinsamkeit: Sie sind heute nicht mehr in ihrem Berufsfeld tätig und haben auf ihre eigene Weise das Geschehene verarbeitet.

David Gray

David Gray, geboren 1973, heißt bürgerlich Ulf Torreck, lebt bei Leipzig und jongliert seit 20 Jahren seine beiden Persönlichkeiten mehr oder weniger erfolgreich durch den beruflichen Alltag. Er schreibt Krimis und Fantasy.

Als Fan klassischer Horrorfilme –und Literatur fühlt er sich zu alt um sich jeden Scream-Teil zweimal anzuschauen.

Aber er kann, wenn’s drauf ankommt Edgar Allen Poe wörtlich zitieren und weiß, dass Shakespeares „Macbeth“ eigentlich großes Theatergruselkino ist.

Vortrag (mit Isa Theobald und Eva Hanson)– Samstag Block 5

Reizbezirke – unterhaltsamer Streifzug durch 4000 Jahre Sexgeschichte

In Reizbezirke begibt sich das Publikum mit Isa Theobald, Eva Hanson & David Gray auf eine Reise durch die Sex-Ratgeber der letzten paar Jahrtausende – mit Originalzitaten aus historischen Sexratgebern und Pornos, aber enthält auch überraschende Details über die Verwendung von Fischen im erstaunlich bunten Sexleben des Mittelalters. Während des Vortrags werden jede Menge Funfacts genannt und natürlich ein paar unvermeidliche Wortspiele gemacht. Weil Sexualität sich mit dem Zeitgeist wandelt, kann man dabei sogar noch etwas über Menschheitsgeschichte lernen – und über unsere heutige sexuelle Kultur.

„Reizbezirke“ enthält außerdem den einzig echten Philipp Amthor Test zur Unterscheidung von echter Romantik und toxischer Romantik in Produkten des Funks, Films, Fernsehen & der Literatur.

Ruth Habeland

Ruth Habeland ist 1976 geboren und arbeitet seit über 12 Jahren in der Behandlung erwachsener Sexualtäter. Bereits seit 2004 ist sie in der Therapie sexuell übergriffiger Jugendlicher tätig. Sie ist u.a. Sozialpädagogin, Familientherapeutin und systemische Traumatherapeutin.

Neben ihrer therapeutischen Tätigkeit ist sie Referentin fachspezifischer Vorträge und gibt Seminare gegen sexualisierte Gewalt und Antisexismusschulungen. Sie arbeitet als Organisationsberaterin und bietet Unterstützung bei der Intervention nach (sexuellen) Gewalttaten.

Ihr Arbeitsumfeld ist bunt gemischt von Lehrer*innen, Wohlfahrtsverbänden über Geistliche bis hin zur freien Marktwirtschaft, findet man sie da, wo sie gebraucht wird.

www.habeland.de

Vortrag – Freitag Block 1

Sexismus - Wie wir ihn erkennen und was wir dagegen tun können

Im Jahr nachdem Margot Robbie in Barbie Scharen von Kinobesucher:innen gefesselt hat, kommt die Diskussion über Geschlechtsrollenstereotypen und deren Be- und Abwertung erneut richtig in Gang. Sexismus ist ein weitverbreitetes Problem, welches zwar oft subtil, manches Mal aber auch überraschend und unverhofft offen auftritt.

Es wurde so viel davon geschrieben, gesungen und gesprochen welch negative Auswirkungen Sexismus auf „alle“ Geschlechter hat. Trotzdem zeigt uns die Erfahrung, dass wir noch lange nicht am Ziel sind.

7 Jahre nach der #metoo-Debatte wollen wir in diesem Vortrag ergründen, wie wir sexistische Verhaltensweisen identifizieren und wie wir ihnen aktiv entgegentreten können. Dazu bekommt ihr ein paar praktische Tipps und Strategien für den Alltag an die Hand.

Eva Hanson

Eva Hanson hat Religionswissenschaften und Sinologie studiert. Seit über zehn Jahren ist sie zertifizierte Hure und Grenzgängerin auf den Schnittstellen diverser (nicht nur) sexueller Subkulturen. Sie schreibt auf mehreren Blogs über Tantra, Sexuelle Kultur und unkonventionelle Beziehungsformen. Aktuell recherchiert sie für ein Buch über die Geschichte der Tantra-Massage.

http://evahanson.de

Vortrag 1 (mit Isa Theobald und Ulf Torreck) – Samstag Block 5

Reizbezirke – unterhaltsamer Streifzug durch 4000 Jahre Sexgeschichte

In Reizbezirke begibt sich das Publikum mit Isa Theobald, Eva Hanson & David Gray auf eine Reise durch die Sex-Ratgeber der letzten paar Jahrtausende – mit Originalzitaten aus historischen Sexratgebern und Pornos, aber enthält auch überraschende Details über die Verwendung von Fischen im erstaunlich bunten Sexleben des Mittelalters. Während des Vortrags werden jede Menge Funfacts genannt und natürlich ein paar unvermeidliche Wortspiele gemacht. Weil Sexualität sich mit dem Zeitgeist wandelt, kann man dabei sogar noch etwas über Menschheitsgeschichte lernen – und über unsere heutige sexuelle Kultur.

„Reizbezirke“ enthält außerdem den einzig echten Philipp Amthor Test zur Unterscheidung von echter Romantik und toxischer Romantik in Produkten des Funks, Films, Fernsehen & der Literatur.

Vortrag 2 - Samstag Block 5

Das Geheimnis des Tantra: Sinnliche Kunst oder schwarze Magie?

„Tantra“: Das klingt nach Sex. Aber nicht nach irgendwelchem Sex, sondern – naja, nach was eigentlich?
Mit Räucherstäbchen garnierte Prostitution? Gruppensex? Erotische Kunstfertigkeit? Ist das nicht irgendwie indisch? Und was hat Spiritualität damit zu tun?
Die Geschichte des Tantra führt uns vom indischen Underground, über die westliche Sexualmagie, durch die sexuelle Revolution des 20. Jahrhunderts, und mitten hinein in die heutige hedonistische Selbsterfahrungskultur.
Dieser Vortrag ist ein rasanter Ritt durch mehrere Jahrtausende und diverse Subkulturen. Mystik trifft auf Leichenteile, interkultureller Voyeurismus auf viktorianische Prüderie, Flower Power auf Aleister Crowley, Wilhelm Reich auf den schnöden Mammon und Prostitutionsgesetze auf sexuelle Heilung.

Bernd Harder

 Bernd Harder sah seinen ersten Godzilla-Film am 7. September 1974 in einem kleinen Dorfkino und interessierte sich fortan für Ungeheuer und Ungeheuerliches.

Heute ist er Skeptiker, bloggt für die esoterikkritische "Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften" (GWUP) und schreibt Bücher darüber, wie seltsame Dinge sich einfach erklären lassen.

Nicht nur auf Twitter ist er dafür bekannt, den Begriff #demokratischeHerdenimmunität im WildMics #FERNGESPRÄCH geprägt zu haben.

Seit 2023 ist er im Kernteam des WTF-Talk auf Twitch: https://www.twitch.tv/wtftalk

Sein parakryptozoologischer Mitbewohner Kühlwaldi besitzt eine eigene Fan-Community: https://zeugen-kuehlwaldis.org/kuehlwaldi/

https://twitter.com/berndharderhttps://blog.gwup.net

 

Vortrag 1 – Freitag Block 2

70 Jahre Godzilla - Künstlerische Verabeitung kollektiver Traumatisierung

1954, neun Jahre nach Hiroshima und Nagasaki, manifestierte sich das japanische Atom-Trauma auf der Kinoleinwand. Mit der mutierten Riesenechse Godzilla schuf Regisseur Inoshiro Honda ein ikonisches Bild für das Unbeschreibliche. Seitdem verkörpert das Nationalmonster in 33 Filmen kollektive Ängste und Bedrohungen wie Nuklearkatastrophen, Flutwellen und Erdbeben.

Vortrag 2 – Samstag Block 6

Liebe, Glück, Gesundheit – die falschen Versprechen der Esoterik

Finanzielle Sorgen? Kein Problem. Locken Sie einfach mehr Geld in Ihr Leben. Wenn man die Gesetze der Anziehung und Schwingung versteht, funktioniert das Universum so zuverlässig wie Lieferando. Visualisieren und Manifestieren, Horoskope und Glücksbringer, Globuli und Demeter – Esoterik begegnet uns im Alltag permanent. Aber funktioniert das alles wirklich?

Annika Harrison

Annika Harrison ist Lehrerin, Mutter, Podcasterin und Skeptikerin. Sie studierte Englisch und Geschichte in Siegen und verbrachte einige Zeit in England, Wales und Australien.

Seit 2023 ist sie im WTF-Kernteam und stellt im Online-Format mit Vorliebe Fragen an die Expert:innen.

In ihrer knapp bemessenen Freizeit beschäftigt sie sich vor allem mit skeptischen Themen, die ihr im Alltag begegnet sind, beispielsweise mit „Geburtengeschwurbel“, oder trifft andere skeptische Leute bei „Skeptics in the Pub Köln“ und verwandten Formaten.

Vortrag 1 – Freitag Block 1

Zwischen Bodyshaming und Body Positivity - Vom gesellschaftlichen Umgang mit Körperlichkeit

„Ey, du fette Sau! Deutsche Panzer rollen wieder, oder was?!“ – Bodyshaming ist sicher vielen Menschen ein Begriff, häufig auch aus eigener Erfahrung mit Sätzen wie diesem. Als Gegenbewegung dazu hat sich die Body Positivity-Bewegung entwickelt, die versucht ein positives und respektvolles Verhältnis zum eigenen Körper zu fördern – unabhängig von Körperform, Größe, Hautfarbe oder anderen sichtbaren Eigenschaften. Dieser Bewegung, die von Menschen mit verschiedenen Diskriminierungserfahrungen ausging, geht es also gerade nicht darum, ein bestimmtes Körperideal zu fördern oder hohes Gewicht zu glorifizieren. Sie war und ist auch weit mehr als ein Hashtag in Social Media. Doch auch bei der Idee von Body Positivity stehen Körper, ihre Eigenschaften und die Beschäftigung damit im Vordergrund. Das ist einer der Gründe für die Entstehung alternativer Ideen wie der der Body Neutrality oder Body Acceptance. Ähnlich wie bei Body Positivity sind auch hier Respekt und Würde das Ziel, man möchte sich aber vom Fokus auf das Aussehen lösen. Hier wird der eigene Körper eher als Instrument verstanden, das man akzeptieren kann, auch wenn man keine positiven Gefühle dazu aufbaut.

Das klingt nach einem guten Ziel, hinter dem jede:r stehen sollte. An den Körpern der anderen sollte sich ohne niemand stören, denn wie man im Rheinland sagt: „Was dem einen sin Uhl, ist dem andern sin Nachtigall.“ (Was dem einen gefällt, muss nicht dem anderen gefallen. / Jeder macht sein eigenes Ding.)

Dennoch geraten vor allem dick_fette Body Positivity-Verfechter:innen immer wieder ins Kreuzfeuer gesellschaftlicher Kritik. Warum ist das so? Was hat Rassismus mit Fatshaming zu tun? Welche Schritte müssten noch gegangen werden, um Körperlichkeit in der Gesellschaft wirklich neutral zu sehen? Und warum ist das überhaupt wichtig?

Antworten auf diese und andere Fragen erhaltet ihr hier.

Vortrag 2 – Samstag Block 6

Babys & Bernsteinketten - dubiose Angebote für Mütter

Bis zu dem Zeitpunkt, an dem Menschen selbst Eltern werden, belächeln sie häufig den moralischen Druck, unter dem (werdende) Eltern stehen. Man möchte das Beste für den eigenen Körper und das geliebte Kind: Aber was ist „das Beste“?

Schon vor der Zeugung beginnt der Spießrutenlauf und Schwurbelangebote prasseln von überall auf die werdenden Eltern herein: Hier etwas Pulver für die weibliche Fertilität, hier einen Tee für die Manneskraft. In der Schwangerschaft selbst wird es häufig noch dubioser und gefährlicher: Nicht nur werden Eltern wirkungslose Praktiken oder Produkte wie Globuli empfohlen, es wird ihnen unter Umständen sogar von lebenswichtigen Untersuchungen abgeraten, zum Beispiel von Ultraschalluntersuchungen. Und auch mit der Geburt findet das Geschwurbel kein Ende.

Da Eltern und die, die es bald werden wollen, sich in einer besonders vulnerablen Lebensphase befinde, sind sie die ideale Zielgruppe für Scharlatane. Es ist also keine Überraschung, dass diese Zeit von einigen Eltern rückwirkend als „Einstiegsdroge“ für allerlei Schwurbel bezeichnet wird. Das Thema „Geschwurbel in der Elternschaft“ ist leider immer noch aktuell und immens wichtig, gerade weil oft auch die Kinder von den Konsequenzen betroffen sind.

Was wird hier also geschwurbelt? Und welche Produkte, Ratschläge und Untersuchungen wären wirklich sinnvoll? Das erfahrt ihr hier!

Dr. Holm Gero Hümmler

Dr. Holm Gero Hümmler ist Physiker und forschte am Max-Planck-Institut in München, dem CERN und dem Brookhaven National Laboratory.

Seit 2001 ist er Unternehmensberater, seit 2007 Firmeninhaber.

Als Autor und Blogger beschäftigt er sich kritisch mit Grenzgebieten der Physik, modernen Verschwörungsmythen und Esoterik.

Seit 2023 ist er im Kernteam des WTF-Talk auf Twitch: https://www.twitch.tv/wtftalk

https://quantenquark.com

Vortrag 1 – Freitag Block 2

Radioaktivität - Wie gefährlich ist sie wirklich

»Japan hat den Pazifik gekillt« titelte 2018 ein Portal namens Schweizer Morgenpost. Das Kundenmagazin für Biomärkte »Schrot & Korn« verbreitete 2016 ebenfalls die Geschichte über einen massiven Anstieg von Schilddrüsenkrebsfällen in Japan, beeilte sich aber zu betonen, japanische Lebensmittel eines deutschen Bio-Importeurs seien natürlich sicher. Gerade im Zusammenhang mit der Kernenergie bewegt die Radioaktivität viele Menschen, emotionalisiert, macht Angst. Radioaktivität tritt aber nicht nur in Kraftwerken oder Bomben auf. Holm beleuchtet, was Radioaktivität eigentlich ist, welche ähnlichen Formen von Strahlung es gibt, wo sie uns begegnet und welche Bedeutung sie in anderen Bereichen unseres Lebens hat. Wie entsteht Radioaktivität? Wo (be)trifft sie uns? Wie nutzen wir sie? Was bedeuten Einheiten wie Becquerel oder Millisievert? Und wie gefährlich ist das alles?

Vortrag 2 – Samstag Block 7

Die böse Seite der flachen Erde

Vor wenigen Jahren hätte es kaum jemand für nötig gehalten, zu erklären, dass die Erde keine Scheibe ist. In letzter Zeit gibt es jedoch immer mehr Facebook-Gruppen und Youtube-Videos, auch von Prominenten, die behaupten, die Erde sei flach. Auf den ersten Blick erscheinen solche Vorstellungen als skurrile, aber letztlich harmlose Schrullen. Wer sich in dieser Form von der Vernunft verabschiedet, tut dies aber nicht nur auf eigene Gefahr, sondern oft auch zum Schaden Anderer.
2020 starb der Amerikaner „Mad“ Mike Hughes beim Versuch, die flache Erde mit einer selbst gebauten Rakete zu beweisen. Der Glaube an die flache Erde korreliert in hohem Maße mit anderen Verschwörungsideologien, darunter der Ablehnung von Impfungen und anderen Maßnahmen gegen tödliche Krankheiten. Unübersehbar sind auch Verbindungen zu Antimasonismus, Antisemitismus und der amerikanischen Verschwörungssekte QAnon. Die scheinbar harmlose Frage des Rappers B.o.B. „Where is the curve?“ endet in der Empfehlung, die Schriften des Holocaustleugners David Irving zu zitieren.

Thomas Kundt - Ein echter Tatortreiniger

Thomas Kundt ist ein echter Tatortreiniger und wohl der bekannteste Tatortreiniger sowie Desinfektor Deutschlands.

Wenn er aus seinem Berufsalltag erzählt, füllt er die Säle im ganzen Land. Sein Buch „Nach dem Tod komm ich“ erschien 2021 und wurde ein SPIEGEL-Bestseller.

In seinem Audible-Original-Podcast „Was sonst niemand sieht“ berichtet er wöchentlich von tragischen Schicksalen hinter verschlossenen Türen der Nachbarschaft.

Mit knapp einem Jahrzehnt Berufserfahrung kann er auf verschiedenste, traurige wie skurrile, teilweise unvorstellbare Tatorte und Geschichten zurückgreifen.

https://thomaskundt.de

Vortrag – Samstag Block 7

Eine böse Geschichte

Axel Pütter

Axel Pütter hat im Anschluß seiner Grundausbildung bei der Polizei in Bochum in verschiedenen Ruhrgebietsstädten mehrere Jahre im Streifendienst gearbeitet.
Nach seinem Studium an der Fachhochschule der Polizei wechselte er zur Kriminalpolizei und hat Raub- und Einbruchsdelikte bearbeitet.

1991 wechselte Axel Pütter zum Fachkommissariat für Tötungsdelikte, Todeserrnittlungsverfahren, Sexualstraftaten und Brandursachenermittlung.
Ihm wurde wenig später die Leitung einer Mordkommission übertragen. Darüber hinaus war er stellvertretender Leiter des Fachkommissariates für Tötungsdelikte.

In den letzten sieben Jahren seines Berufslebens wurde ihm die Leitung der Pressestelle der Polizei Bochum übertragen.

Vortrag – Samstag Block 8

Der Frauenjäger

Im Rahmen seiner über 20 Jahre dauernden Tätigkeit als Mordermittler ist Axel Pütter Serientätern, kaltblütigen Totschläger, verzweifelten Familienvätern, Sexualverbrechern und Frauenjägern
begegnet. Faszinierend an dieser Tätigkeit waren für ihn stets die Täter selbst, ihre Motive und ihre Aussagen.
Im Jahr 2000 konnte im Rahmen ihrer Ermittlungen wegen versuchten Mordes einen jungen Mann festgenommen werden, der in den Medien "Frauenjäger" genannt wurde. In Bochum hatte er eine junge
Frau mit drei Messerstichen in den Rücken schwer verletzt. Die Ermittlungen gestalteten sich sehr schwierig, da schnell klar war, dass es sich um einen Serientäter handelte und das die Ermittler quasi die "Stecknadel im Heuhaufen" suchen mussten. Nach fünf Wochen harter Ermittlungsarbeit konnten der Täter festgenommen werden. Über diesen "Frauenjäger", seine Taten und Motive möchte Axel Pütter in seinem Vortrag berichten.

Dirk-Boris Rödel

 

Dirk-Boris Rödel, Jahrgang 1969, studierte an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen die Fächer Empirische Kulturwissenschaft sowie Japanologie und beschäftigte sich bereits im Rahmen seiner Abschlussprüfung Ende der 90er Jahre mit dem Thema Magie aus ethnologisch-volkskundlicher Sicht.

Seither befasst er sich mit sämtlichen Ausprägungen von Magie, von steinzeitlichem Jagdzauber über ägyptisch-antike Magie und mittelalterliche Zauberformeln bis hin zu Renaissance-zeitlicher Dämonenbeschwörung und den modernen Vertretern der Magie wie Gerald Gardner, Austin Osman Spare und Aleister Crowley.

Neben der kulturwissenschaftlichen Betrachtung widmete sich Rödel des Themas Magie inzwischen auch in literarischer Form und schrieb zwei Bücher mit Kurzgeschichten über Hexen, Magie, Naturgottheiten und Zauberei.

Rödel versteht sich selbst als praktizierenden Hexer, begründet »seine« Magie aber nicht auf Spiritismus, übersinnliche Phänomene und paranormale Fähigkeiten, sondern auf Logik, Rationalität, Psychologie und Philosophie.

Florian Schroeder

FLORIAN SCHROEDER (*1979) studierte Germanistik und Philosophie in Freiburg und begann zu Studienzeiten seine Bühnenkarriere als Satiriker und Parodist. Er ist Radio und Fernsehmoderator und erhielt zahlreiche Auszeichnungen. Schroeder ist Träger des Deutschen Kleinkunstpreises 2021. Er hat mehrere Bücher veröffentlicht, darunter den Bestseller ›Schluss mit der Meinungsfreiheit!‹ Seit 2021 ist er Gastdozent an der Universität der Künste. Schroeder lebt in Berlin.

Lesung – Samstag Block 7

Unter Wahnsinnigen - Warum wir das Böse brauchen

„Das ist die Krankheit unserer Zeit, sie reduziert unsere Spielräume auf dramatische Weise: entweder wir liken das Gute oder wir canceln das Böse. Diese Krankheit macht uns gleichzeitig immun gegen den ehrlichen Blick auf uns selbst. Zu ihren Symptomen gehört, dass wir uns darüber etwas vormachen, wie wir sind. Wir sind nicht nur Engel oder Teufel, Herr oder Knecht, Heilige oder Verräter. Wir sind beides – und vielleicht auch manchmal keines von beiden.“
UM UNS HERUM TOBT DER WAHNSINN.
›Unter Wahnsinnigen‹ ist eine Zustandsbeschreibung unserer Zeit. Wie gerne würden wir leicht in Freund und Feind trennen, liken oder bashen. Aber so einfach ist der Mensch nicht. Schroeder folgt seinem Drang und seiner Neugier, das Böse zu verstehen. Auf dem Pfad des Bösen trifft er einen Holocaust-Leugner im Gefängnis, begegnet einem Sexualstraftäter auf seinem Weg nach draußen, erlebt einen Mann, der ein Doppelleben geführt hat, ist mit der Letzten Generation unterwegs und besucht NATO-Soldaten in Litauen, die sich auf den Krieg vorbereiten. Seine Recherchen führen ihn zu Psychologen und Kriminologen, zu den Tätern und Opfern, zu Philosophen und Aktivisten – und immer wieder zu sich selbst und seiner eigenen Geschichte. Er trifft einen Teil von jener Kraft, die nur das Gute will und so das Böse schafft. Florian Schroeder besucht die Abgründe dieser Welt
und zeigt, dass sie nur unser Spiegel sind, in dem wir uns selbst erkennen können – wenn wir es wollen. Die Wahnsinnigen sind wir alle.

Dr. Marcus Schwarz

Dr. Marcus Schwarz, geboren 1987, hat Forstwissenschaften in Dresden studiert.
Seine Leidenschaft für die naturwissenschaftliche Untersuchung von Verbrechen hat er zum Beruf gemacht.
So arbeitet er am Institut für Rechtsmedizin, Leipzig, als forensischer Entomologe und Ballis­tiker.

In einer Vielzahl von Fällen – zumeist bei Tötungsdelikten – hilft er deutschlandweit der Polizei und den Staatsanwaltschaften.

Er gehört zu den sehr wenigen tatsächlich forensisch entomologisch tätigen Menschen in Deutschland, die regelmäßig im Rahmen von Kriminalfällen Gutachten für Gerichte erstellen und an polizeilichen Ermittlungen mitwirken.

Über seine Arbeitsweise und seine Fälle berichtet er in seinen Büchern "Wenn Insekten über Leichen gehen" und "Der Tod im Anflug".
Im Rahmen seiner Wissenschaftskommunikation setzt er sich aktiv gegen Fehlinformationen bezogen auf das Berufsfeld der forensischen Entomologie ein.

https://www.instagram.com/marcus.schwarz.forensik

Vortrag 1 – Freitag Block 3

Wird uns dieser Käfer alle töten

Alle Jahre wieder wählen Pressevertreter aller Instanzen einzelne Insekten aus, um diese über mehrere Monate hinweg als tödliche Gefahr für Leib und Leben darzustellen. Häufig werden diese Tiere, die ohnehin selten oder gar bedroht sind, von unzureichend informierten Menschen getötet. Häufig fallen darunter auch Tiere, die nur so ähnlich aussehen und eigentlich ungefährlich sind. Warum es diesen Hype gibt und welche Geschichten sich eigentlich dahinter verstecken, klären wir gemeinsam in diesem Vortrag.

Vortrag 2 – Freitag Block 4

Atemberaubend. Zwischen Erotik, Unfall und Tötungsdelikt!

Bei diesem Vortrag bleibt einem die Luft weg. Aber ist das gewollt oder geht hier gerade etwas schief? Hängen, Würgen, Drosseln, Strangulieren. Kabel, Seile, Ketten. Für so manche Menschen ein Kick im Bett, für andere ein Vermerk auf dem Totenschein. Worin unterscheiden sich die Risiken und ab wann wird es gefährlich? Wie häufig sind Zwischenfälle und sollte man wirklich alles für den Kick riskieren und welche Rolle spielen autoerotische Unfälle? Antworten gibt’s hier.

Vortrag 3 – Samstag Block 8

Das Jahr 2021 – Forensische Entomologie extrem

Ein Dreifachmord, ein Tierquäler und eine zerstückelte Leiche. Tausend asservierte Insekten. Ein Wald voller Fragen und ein Mähdrescher. Was klingt wie die Fälle einer Kriminalroman-Buchreihe sind nur einige der Fälle die ich am Institut für Rechtsmedizin im Jahr 2021 bearbeitet habe und das innerhalb weniger Wochen. Ein kleiner Einblick in die Ermittlung und ein großer Blick auf die Insekten, die mir geholfen haben diese Fälle mit aufzulösen.

Dr. Valentin Sitzmann

Dr. Valentin Sitzmann wurde 1964 in Oberbayern geboren, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Seit 1995 ist er Rechtsanwalt in Erfurt.

  • Studium der Rechtswissenschaften in Passau mit fachspezifischer Fremdsprachenausbildung in Russisch und Tschechisch
  • Juristische Veröffentlichungen während der Studienzeit:
    • Goltdammer´s Archiv für Strafrecht 1991
      „Zur Strafbarkeit sado-masochistischer Körperverletzungen“
    • Der Betriebs-Berater 1991
      „Zum Regress des Hypothekenschuldners gegen den Bürgen bei fehlenden Abreden“
  • Promotion 1992 zum Thema „Mord in der Sowjetunion“ am Lehrstuhl Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Martin Fincke für Strafrecht, Strafprozessrecht und Ostrecht an der Universität Passau
  • Schul- und Studienzeit begleitende Aktivitäten: Auftritte und Tourneen mit eigenen Theater- und Kabarettgruppen in Süddeutschland

Vortrag – Freitag Block 4

Ist das eigentliche erlaubt? Die juristische Perspektive

I)      Abstract

  • für den ernsthaften Atemkontrolleur besteht das Risiko der Strafbarkeit nach 224 Abs. 1 Nr. 5 StGB (gefährliche Körperverletzung mittels einer das Leben gefährden Behandlung)
  • Eine diesbezüglich erteilte Einwilligung des Kontrollbedürftigen in die Körperverletzung beseitigt die Rechtswidrigkeit der Tat nicht.
  • Ein ernsthaftes Strafverfolgungsrisiko besteht aber in der Regel nicht, es sei denn, es kommt zu einem Todesfall oder gegeben falls anderen schwerwiegenden Folgen.
  • Todesfälle in der Rechtsprechung: in der Regel Strafbarkeit des Kontrolleurs wegen Körperverletzung mit Todesfolge ( 227 StGB); Ausnahmen (fahrlässige Tötung nach § 222 StGB) in der Praxis nicht unwahrscheinlich; auch möglich: Diskussion über Tötungsvorsatz und Verdacht des Totschlags nach § 212 StGB (nicht wirklich, sondern darstellungsbedingt)

II)

  • Für SM allgemein in Betracht kommende Tatbestände
  • Erheblichkeit der Einwilligung
  • Verfolgungsrisiko allgemein

III)

  • Praktische Relevanz für Gerichte
  • BGH-Entscheidungen: wie sind sie zu verstehen; welche Reichweite haben sie
  • Einzelfälle:
  1. Die rechtlich klare Grundsatzentscheidung (§ 227 StGB) mit zweifelhafter (aber wohl unanfechtbarer) Sachverhaltserfassung: 2 StR 505/03 vom 26.05.2004
  2. Die „Mutter aller Entscheidungen“ zu § 227 StGB: Der Hochsitzfall und die Ausweitung der Kampfzone: 2 StR 226/82 vom 30.06.1982 mit partiellem Rückzug 3. StR 190/08 vom 08.07.2008
  3. Der Atemkontrolleur als Totschläger oder nur ein unvollständiges erstinstanzliches Urteil? 5 StR 226/13 Urteil vom 09.10.2013
  • Aus der Zeitung; sie können auch anders: rheinische Frohnaturen und das erbarmungswürdige Mädchen
Isa Theobald

Isa Theobald, ist Autorin, Lektorin, Moderatorin und Lobbyistin für gute fantastische Literatur.

Außerdem spielt sie ab und zu auf Festivals mit Feuer und betreibt gemeinsam mit zwei Mitstreiter*innen einen Podcast namens "Toxic Love", der die Schnittstelle zwischen Popkultur und Beziehungen beleuchtet.

Sie hat gemeinsam mit David Gray eine Buchreihe über Satan und eine unsterbliche Bibliothekarin namens Miss Artemisia Jones verfasst. Beide Autoren arbeiten hart daran ihre Buchreihe von der katholischen Kirche auf den Index setzen zu lassen.

Vortrag  (mit Eva Hanson und Ulf Torreck) – Samstag Block 5

Reizbezirke – unterhaltsamer Streifzug durch 4000 Jahre Sexgeschichte

In Reizbezirke begibt sich das Publikum mit Isa Theobald, Eva Hanson & David Gray auf eine Reise durch die Sex-Ratgeber der letzten paar Jahrtausende – mit Originalzitaten aus historischen Sexratgebern und Pornos, aber enthält auch überraschende Details über die Verwendung von Fischen im erstaunlich bunten Sexleben des Mittelalters. Während des Vortrags werden jede Menge Funfacts genannt und natürlich ein paar unvermeidliche Wortspiele gemacht. Weil Sexualität sich mit dem Zeitgeist wandelt, kann man dabei sogar noch etwas über Menschheitsgeschichte lernen – und über unsere heutige sexuelle Kultur.

„Reizbezirke“ enthält außerdem den einzig echten Philipp Amthor Test zur Unterscheidung von echter Romantik und toxischer Romantik in Produkten des Funks, Films, Fernsehen & der Literatur.

Luci van Org

Auch wenn Luci van Org das „Mädchen", mit dem sie bei "Lucilectric" Popgeschichte geschrieben hat, noch immer im Herzen trägt – heute ist "Cross-Media-Künstlerin" sicher die treffendere Bezeichnung für die quirlige Berlinerin Jahrgang 1971. Die mittlerweile bereits mehrfach preisgekrönte Roman-, Drehbuch- und Theaterautorin, Illustratorin und Schauspielerin hält der Musik schließlich auch noch die Treue, zum Beispiel mit ihrem Soloprojekt "Lucina Soteira", als "Übermutter", als weibliche Hälfte des Duos "Meystersinger" oder als Songschreiberin und Produzentin für andere Künster. Logisch, dass sie deshalb bei ihren Lesungen auch so gut wie immer musiziert und singt und ihre Bücher auch häufig selbst illustriert.

http://www.lucivanorg.de

Musik – Samstag Block 8

Konzert von Meystersinger

Die Meystersinger, Luci van Org und Roman Shamov. Sich ewig umkreisend, wie zwei Sterne, einander nah und fern, singen und schreiben die beiden verzückend schöne und berührende Songs, über das Leben, die Menschen und andere unbegreifliche Dinge. Über Mut, Verzweiflung und die Liebe zum Leben. Über ein Jahrzehnt und fast vier Alben lang haben Meystersinger mit unzähligen Konzerten in den verrücktensten Lokations die Herzen ihrer Fans zum Leuchten gebracht. Jetzt, wo sie sich nach einer Pause mit dem Erscheinen ihrer neuen Singles „Unmöglich“ und „Der Druck“ zurückmelden, bildet eines ihrer ebenso raren wie heißbegehrten Rückkehr-Konzerte zum Abschluss des WTF statt.

Dr. Rebecca Wismeg-Kammerlander

Dr. Rebecca Wismeg-Kammerlander ist Visiting Research Fellow am King’s College London, wo sie bis 2023 als Dozentin für Germanistik und European Studies lehrte. Die Schwerpunkte ihrer wissenschaftlichen Arbeit liegen auf Konsum- und „Dingkultur“, den Health und Medical Humanities sowie österreichischer Kultur, Geschichte und Literatur. Abseits der Hörsäle und Bibliotheken arbeitet sie als Marketing Executive für eine US-amerikanische Rechtsanwaltskanzlei.

Während der Corona-Pandemie hat sie sich mit andren Skeptiker:innen vernetzt. Seitdem setzt sie sich – mit ihrem Interesse an Krankheit und Medizin und ihre Schwäche für Marken und Produktdesign stets im Auge – für Wissenschaftskommunikation, Information und offenen Diskurs ein.

Vortrag 1 – Freitag Block 1

Von Monstern und Models - Prothesen und Körpergeschichten

Generationen von Kindern waren gebannt von Captain Hook mit der glänzenden Hakenhand und der bekannte Disney-Bösewicht ist in bester Gesellschaft: Bond-Widersacher Dr. No trägt metallene Handprothesen und bei Tim Burtons Edward mit den Scherenhänden ist der Name Programm. Aber auch in neueren Filmen sind Figuren mit Prothesen zu finden. Da sieht man Bucky "Winter Soldier" Barnes (MCU), Alastor "Mad-Eye" Moody (Harry Potter) oder Gazelle (Kingsman). Auf der Leinwand sind Prothesen und ihre Träger*innen also seit Jahrzehnten Dauergäste.

Aber auch zwischen Buchdeckeln, auf Plakaten, in Social Media Feeds und auf Laufstegen sind sie keine Seltenheit mehr: Sportlerin Aimee Mullins lief für Alexander McQueen mit geschnitzten Beinprothesen über den Laufsteg, Sängerin Viktoria Modesta bewirbt mit einer von Blitzen durchzuckten Prothese einen Rolls Royce und das Artificial Limb Project postet regelmäßig kuriose Prothesen-Designs.

Das wirft Fragen auf, denen wir auf die Spur kommen wollen: Warum sind Prothesen in den Produkten unserer Kultur so sichtbar, obwohl man sie im Alltag selten wahrnimmt? Wie haben sich Prothesen und ihre Darstellungen über die Jahre gewandelt? Und welche Rolle spielen Film und Buch für die Repräsentation und Wahrnehmung von Menschen, die Prothesen tragen?

Vortrag 2 – Samstag Block 6

Selling Snake Oil - ein skeptischer Blick auf Marketing und Produktdesign

So weit das Auge reicht, Schwurbel, Schwurbel, Schwurbel. In der Apotheke stehen Homöopathika neben Medikamenten, aus dem Gemüseregal leuchtet das Demeter-Logo und im Museums-Shop glitzern Heilsteine. Warum sind solche Produkte so allgegenwärtig? Und warum kommt es immer wieder vor, dass sie auch im Warenkorb von Konsumenten landen, die eigentlich kritisch sind?

Die Antwort hat viel mit Produktdesign, Marken und der Art, wie Waren präsentiert werden, und wo sie platziert sind zu tun. Wie das funktionieren kann, erfahrt ihr hier.